Teilleistungsschwächen

Leidet ein Kind unter Lern- oder Konzentrationsschwierigkeiten bzw. Verhaltensauffälligkeiten, so wird viel Zeit und Kraft in das Lernen investiert um diese Schwächen auszugleichen. Trotz aller Bemühungen des Kindes bleiben die Erfolge womöglich aus und Frustration sowie Minderwertigkeitsgefühle sind die Folge. Die Ursachen von Lernschwierigkeiten in den Bereichen Lesen, Schreiben und Rechnen aber auch von Verhaltensauffälligkeiten sind häufig bei den Teilleistungsschwächen zu finden.

Was genau ist das nun eigentlich, eine Teilleistung? Und vor allem Teilleistungsschwäche? 

Um zu einem tieferen Verständnis des zu kommen, ist ein Bild hilfreich: stellen Sie sich ein Kind als Baum vor. Die Baumkrone stellt dabei alle Fähigkeiten und Verhaltensweisen des Kindes dar und zeigt damit den aktuellen Entwicklungsstand im Hier und Jetzt. Dieser Entwicklungsstand ist allerdings abhängig davon, in welchem Lebensalter sich ein Kind befindet. Bei einem Kindergartenkind stellt die Baumkrone etwa das Sprachverständnis, die graphomotorischen Leistungen oder die Integrationsfähigkeit dar. Bei einem Schulkind hingegen steht die Krone etwa für die Fähigkeit, das Lesen/Schreiben/Rechnen zu erlernen, sich zu konzentrieren oder situationsangepasst zu verhalten. 

Die Entwicklung einer Baumkrone ist immer auch abhängig davon, wie sich der Stamm und die Wurzeln des Baumes entwickelt haben. Der Stamm und die Wurzeln stellen in diesem Bild die einzelnen Teilleistungen dar. Der Entwicklungsstand des Kindes ist also davon abhängig, wie sich die einzelnen Teilfunktionen, die sog. Teilleistungen, entwickeln.

Teilleistungen entwickeln sich bei Menschen grundsätzlich einheitlich und solange diese Teilleistungen einheitlich entwickelt sind und keine anderen Störfaktoren vorhanden sind, kann man von einem gesunden  Entwicklungszustand des Kindes ausgehen. Sind die Teilleistungen allerdings ungleichmäßig entwickelt, spricht man von einer Teilleistungsschwäche.